Steckbrief zum FFH-Gebiet
5511-302 - Brexbach- und Saynbachtal Karte
Größe[ha]:
2.014
Landkreise und kreisfreie Städte:
Mayen-Koblenz, Neuwied, Westerwaldkreis
Verbandsgemeinden und verbandsfreie Gemeinden:
Bendorf, Dierdorf, Höhr-Grenzhausen, Neuwied, Ransbach-Baumbach, Rengsdorf, Selter (Westerwald)
Gebietsbeschreibung:
Der Niederwesterwald ist eine Hochfläche des Schieferberglandes. Zahlreiche Bäche fließen in Tälern dem Mittelrhein zu. Hierzu zählen auch der Brexbach, der im Bereich der Montabaurer Höhe und der Saynbach, der auf den Niederwesterwälder Hochflächen entspringt. Die tief eingeschnittenen windungsreichen Täler dieses Fließgewässersystems sind wichtige Vernetzungsachsen im Westerwald. Die Bäche verlaufen im Wald und weisen für Mittelgebirgsbäche typische naturnahe Abschnitte auf.
Die naturnahen Fließgewässerlebensräume der bewaldeten Gewässerabschnitte von Brex- und Saynbach zeichnen sich aus durch eine herausragende Strukturvielfalt und gute, teilweise auch sehr gute Wasserqualität. Zu den seltenen und gefährdeten Tierarten dieser Lebensgemeinschaft gehören der Steinkrebs, die Gemeine Flussmuschel, die Fischarten Groppe, Äsche, Schneider und der Lachs, der hier wieder heimisch geworden ist. Die teilweise hohe Siedlungsdichte der Wasseramsel und das partielle Vorkommen der beiden Prachtlibellenarten Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) und Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens), sowie am Brexbach der Gestreiften Quelljungfer (Cordulegaster bidentata), zeichnen das Bachsystem weiter aus.
Bei den begleitenden Waldgesellschaften dominieren Waldmeister- und Hainsimsen-Buchenwälder. Je nach Standort sind an den steilen, felsigen Talflanken Gesteinshaldenwälder und lichte Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder ausgebildet. Auenlebensräume mit Sumpf- und Bruchwäldern sind mit extensiv genutzten Mähwiesen verzahnt, beispielsweise am Brexbach östlich des Ortes Höhr-Grenzhausen.
Naturnahe strukturreiche Buchen- Eichenwälder mit Altholzinseln aller Altersstadien und über 150 Jahre alten Laubbäumen im Bestand wie im Bereich der Ortschaft Sessenbach, sind von besonderer Bedeutung für Spechte als Höhlenbrüter, den auf Totholz angewiesenen Hirschkäfer und für Fledermäuse, die hier Quartiere finden und in den Bachtälern auf die Jagd gehen.
Lebensraumtypen (Anhang I):
* = Prioritärer Lebensraumtyp
Arten (Anhang II):
Säugetiere
Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) | |
Großes Mausohr (Myotis myotis) |
Fische und Rundmäuler
Groppe (Cottus gobio) | |
Lachs (Salmo salar) |
Käfer
Hirschkäfer (Lucanus cervus) |
Schmetterlinge
* | Spanische Flagge (Euplagia quadripunctaria) |
Weichtiere
Bachmuschel (Unio crassus) |
Krebse
* | Steinkrebs (Austropotamobius torrentium) |
* = Prioritäre Art
Literatur:
LfUG; FÖA (1992): Planung Vernetzter Biotopsysteme. Bereich Landkreis Mayen-Koblenz/Stadt Koblenz. Ministerium für Umwelt Rheinland-Pfalz, Mainz und Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht, Oppenheim (Hrsg.). 250 pp., Anhänge, Karten.
LfUG; FÖA (1993): Planung vernetzter Biotopsysteme. Bereich Landkreis Neuwied. Ministerium für Umwelt Rheinland-Pfalz, Mainz und Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz, Oppenheim (Hrsg.). 199 pp., Anhänge, Karten.
LfUG; FÖA (1993): Planung Vernetzter Biotopsysteme. Bereich Landkreis Westerwald. Ministerium für Umwelt Rheinland-Pfalz, Mainz und Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht, Oppenheim (Hrsg.). 214 pp., Anhänge, Karten.