Steckbrief zum FFH-Gebiet
6108-301 - Dhronhänge Karte
Größe[ha]:
709
Landkreise und kreisfreie Städte:
Bernkastel-Wittlich, Trier-Saarburg
Verbandsgemeinden und verbandsfreie Gemeinden:
Hermeskeil, Morbach, Neumagen-Dhron, Thalfang
Gebietsbeschreibung:
Die Dhron ist ein rechter Nebenfluss der Mosel und entspringt im Idarwald. Zahlreiche kleinere Gewässer, darunter die Kleine Dhron, fließen ihr in ihrem Verlauf durch die Hunsrückhochfläche zu. Die Bäche haben sich tief und steil ins Gelände eingeschnitten. Das Fließgewässersystem von Dhron und Kleiner Dhron prägt mit seinen bandartig bewaldeten Steilhängen das Landschaftsbild.
Heute bedecken vielfältige und strukturreiche Buchen-, Trocken- und Gesteinshaldenwälder mit Altholzinseln und kleinflächigen Felsbiotopen die Talhänge. Der Zustand der Hunsrückwälder ist maßgeblich auf eine Veränderung der Waldstruktur durch die Eisenerz- und Holzkohlegewinnung für die Eisenverhüttung zurückzuführen, die bis Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte. Aus buchenreichen Hochwäldern entstanden eichenreiche Nieder- und Mittelwälder. Großflächige Trockenwälder in Form von Eichen-Hainbuchen-Niederwald konzentrieren sich vor allem an den Steilhängen der Kleinen Dhron. Eine faunistische Besonderheit in den ehemals teilweise niederwaldartig genutzten Wäldern des Gebietes sind die Brutvorkommen des Haselhuhns. Eichenalthölzer, beispielsweise westlich von Horath, sind vom Mittelspecht besiedelt. In den Wäldern zieht die Bechsteinfledermaus ihre Jungen groß, und sie werden wie auch die Auen von Fledermäusen als Jagdgebiete genutzt.
Höhlen und alte Bergwerksstollen in den Steilhängen der Täler sind als Winter- und Sommerquartiere für zahlreiche Fledermausarten von herausragender Bedeutung, darunter die vom Aussterben bedrohten Arten Mops- und Wimperfledermaus.
Die naturnahen Abschnitte des Dhrontales und der Kleinen Dhron sind artenreich. Die anspruchsvolle Groppe besiedelt die sauberen, sauerstoffreichen Bachbereiche. In den Auen bilden Feucht- und Nasswiesen abwechslungsreich strukturierte Komplexe mit Magerwiesen. Diese sind wiederum eng verzahnt mit kleineren Borstgrasrasen, vor allem am Rand der Hochflächenrücken. Charakteristische Vertreter der typischen Lebensgemeinschaften der Magerbiotopkomplexe der Auen sind Wiesenpieper, Braunkehlchen, Neuntöter, Lilagold-Feuerfalter (Lycaena hippothoe), Mädesüß-Perlmutterfalter (Brenthis ino), Braunfleckiger Perlmutterfalter (Boloria selene), Baldrian-Scheckenfalter (Melitaea diamina) und Sumpfhornklee-Widderchen (Zygaena trifolii).
Lebensraumtypen (Anhang I):
* = Prioritärer Lebensraumtyp
Arten (Anhang II):
Säugetiere
Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) | |
Großes Mausohr (Myotis myotis) | |
Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) | |
Teichfledermaus (Myotis dasycneme) | |
Wimperfledermaus (Myotis emarginatus) |
Fische und Rundmäuler
Groppe (Cottus gobio) |
Käfer
Hirschkäfer (Lucanus cervus) |
Pflanzen
Prächtiger Dünnfarn (Trichomanes speciosum) |
* = Prioritäre Art
Literatur:
LfUG; FÖA (1995): Planung Vernetzter Biotopsysteme. Bereich Landkreis Bernkastel-Wittlich. Ministerium für Umwelt und Forsten Rheinland-Pfalz, Mainz und Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht, Oppenheim (Hrsg.). 338 pp., Anhänge, Karten.