Steckbrief zum FFH-Gebiet
6009-301 - Ahringsbachtal Karte
Größe[ha]:
2.043
Landkreise und kreisfreie Städte:
Bernkastel-Wittlich, Rhein-Hunsrück-Kreis
Verbandsgemeinden und verbandsfreie Gemeinden:
Kirchberg (Hunsrück), Traben-Trarbach
Gebietsbeschreibung:
Das weit verzweigte und im Unterlauf tief eingekerbte Ahringsbachtal mit seinen größeren Seitenarmen Steierbach und Lommersbach reicht bis in die Kammlagen des Hunsrücks. Zusammen mit dem Altlayer Bachtal, dem Kautenbachtal und Tiefenbachtal ist es Teil eines funktional zusammengehörenden Systems von Moselseitentälern.
Vielfältige Laubwaldkomplexe mit teilweise großflächigen Trockenwäldern, mit Schluchtwäldern und eingelagerten Felsbiotopen bedecken die Hänge, ausgedehnte Buchenwälder die Höhenlagen. Die Buchenwälder im Gebiet sind reich an Alt-und Totholz. Die Waldkomplexe, vor allem die Trockenwaldkomplexe der südexponierten Hänge, wurden ehemals großflächig als Niederwald genutzt. Die Talaue ist stellenweise noch von Feuchtwiesen bedeckt..
Stollen mit unterschiedlich großen Abbauhohlräumen entstanden durch den historischen Schiefer- und Erzabbau. Als Balz- und Winterquartiere für zahlreiche Fledermausarten sind sie einzigartig und in Verbindung mit der großen Vielfalt an Lebensräumen, auch über das Gebiet hinaus, von mitteleuropäischer Bedeutung. Die äußerst seltene Mopsfledermaus wird hier regelmäßig in Wochenstuben und Winterquartieren nachgewiesen, ebenso die bundesweit vom Aussterben bedrohte Große Hufeisennase als Überwinterungsgast. Für Langstreckenflieger wie die Teichfledermaus dienen die Stollen als Trittsteinbiotope während der Wanderung.
Auch für Waldvogelarten des Anhangs I der EU-Vogelschutzrichtlinie sind die Wälder des Gebietes
bedeutsam. An den naturnahen Fließgewässern dokumentieren die Vorkommen von Wasseramsel, Eisvogel und Gebirgsstelze den Strukturreichtum. Die Gewässerqualität ist gut, die Oberläufe des Ahringsbachsystems, Lommersbach und Steierbach, sind sogar als unbelastet eingestuft.
Lebensraumtypen (Anhang I):
* = Prioritärer Lebensraumtyp
Arten (Anhang II):
Säugetiere
Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) | |
Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum) | |
Großes Mausohr (Myotis myotis) | |
Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) | |
Teichfledermaus (Myotis dasycneme) |
Pflanzen
Prächtiger Dünnfarn (Trichomanes speciosum) |
* = Prioritäre Art
Links:
Datenblatt - Legende zum DatenblattFFH-Gebiet 5909-301 - Altlayer Bachtal
FFH-Gebiet 6008-301 - Kautenbachtal
FFH-Gebiet 6008-302 - Tiefenbachtal
Literatur:
AK Fledermausschutz Rheinland-Pfalz (1994): Programm zur Umsetzung des Fledermausschutzes in Rheinland-Pfalz gemäß der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie. Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz, Oppenheim. Unveröffentl. Gutachten.
LfUG; FÖA (1995): Planung Vernetzter Biotopsysteme. Bereich Landkreis Bernkastel-Wittlich. Ministerium für Umwelt und Forsten Rheinland-Pfalz, Mainz und Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz, Oppenheim (Hrsg.). 338 pp., Anhänge, Karten.