Steckbrief zum FFH-Gebiet
5906-301 - Lieser zwischen Manderscheid und Wittlich Karte
Größe[ha]:
1.346
Landkreise und kreisfreie Städte:
Bernkastel-Wittlich
Verbandsgemeinden und verbandsfreie Gemeinden:
Manderscheid, Wittlich, Wittlich-Land
Gebietsbeschreibung:
Die Lieser bildet ein tief eingeschnittenes enges Kerbtal mit zahlreichen Talmäandern. Der gesamte Talabschnitt ist weitgehend unerschlossen und naturnah sowie störungsarm. Dies begründet die große Bedeutung der Lieser als überregional wirksames Vernetzungselement. Während die steilen Hänge fast durchgehend bewaldet sind, ist die schmale Talsohle überwiegend von Offenland geprägt. Den naturnahen Bachlauf säumen über weite Strecken charakteristische Bachufergehölze und feuchte Hochstaudenfluren. Bei ausreichender Breite befindet sich auf der Talsohle extensiv genutztes und feuchtes Grünland.
Die ehemals vorherrschende Niederwaldwirtschaft an den Talhängen wird heute nur noch vereinzelt praktiziert. Die Vielstämmigkeit der Bäume ist jedoch ein markanter Hinweise darauf, dass die Niederwaldwirtschaft noch bis in jüngste Zeit im Liesertal erfolgte. An steilen sonnenexponierten Hängen befinden sich häufig von Felsen durchsetzte lichte Trockenwälder. An schattigen schuttreichen Hängen und in den von Quellbächen durchsickerten engen Seitentälern des Liesertales stehen typische Schluchtwälder, die sich durch einen ausgesprochenen Reichtum an Farnen, Moosen und ansprechenden Kräutern auszeichnen, wie zum Beispiel das blassviolett blühende und wohlriechende Ausdauernde Silberblatt (Lunaria rediviva).
Auch kulturgeschichtlich ist das Liesertal überaus attraktiv. Die Doppelburg von Manderscheid ist ein von Touristen viel besuchtes Ziel.
Lebensraumtypen (Anhang I):
* = Prioritärer Lebensraumtyp
Arten (Anhang II):
Fische und Rundmäuler
Groppe (Cottus gobio) |
Käfer
Hirschkäfer (Lucanus cervus) |
Schmetterlinge
* | Spanische Flagge (Euplagia quadripunctaria) |
Pflanzen
Prächtiger Dünnfarn (Trichomanes speciosum) |
* = Prioritäre Art
Literatur:
Forst, M. (1990): Vergesellschaftung, Ökologie und Naturschutzpotenziale schluchtwaldartiger Bestände im Regierungsbezirk Trier. Diplomarbeit Universität Trier. 130 pp.
Franzen, B. (1995): Zur Käferfauna der südlichen Eifel und des Moseltales (Ins., Col.) Bericht zu den Pfingstexkursionen der Arbeitsgemeinschaft Rheinischer Koleopterologen 1992-1994 Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft Rheinischer Koleopterologen 5(1): 3-74.
Ministerium für Umwelt und Forsten (Hrsg.) (2000): Fische und Fischerei in Rheinland-Pfalz. Bestandsaufnahme, fischereiliche Nutzung, Fischartenschutz Ministerium für Umwelt und Forsten. Mainz. ISBN 3-00-003995-3. 258 pp.
Pirang, I. (1979): Beitrag zur Kenntnis der aquatischen Invertebratenfauna des Sauer- und Liesergebietes. Decheniana 132: 74-86.
Schwickerath, M. (1972): Die Pflanzenwelt der Umgebung Manderscheids. In: Eifelverein (Hrsg.): Schriftenreihe "Die schöne Eifel", Ausgabe Manderscheid. 4. Aufl. 43-47.