Steckbrief zum FFH-Gebiet
5113-302 - Giebelwald Karte
Größe[ha]:
1.073
Landkreise und kreisfreie Städte:
Altenkirchen
Verbandsgemeinden und verbandsfreie Gemeinden:
Kirchen (Sieg)
Gebietsbeschreibung:
Der Giebelwald ist ein bewaldeter Härtlingrücken des Rheinischen Schiefergebirges mit einer maximalen Höhe von 500 m. Die Sieg und ihre Nebenflüsse haben das devonische Grundgebirge in schmale Riedel und Rücken aufgelöst. So ist der Giebelwald zerschnitten von kleinen schmalen Tälern, die hangaufwärts in Kerbtäler übergehen. Zum windungsreichen Engtal der Sieg hin fällt die Landschaft terrassenförmig ab. Auf den Höhen dominieren Fichtenforste und Buchenwälder, in den wärmeren Tälern Buchen und Eichen.
Während im Süden des Gebietes Buchenwälder vorherrschen, bestimmen im Norden überwiegend Niederwälder das Bild. Die Niederwaldwirtschaft begann im 14. Jahrhundert in Form der Haubergswirtschaft. Diese diente vor allem der Gewinnung von Holzkohle für die Eisenverhüttung und von Gerbrinde sowie dem landwirtschaftlichen Zwischenanbau und der Waldweidenutzung. Die Niederwaldflächen im Bereich Betzdorf und Kirchen sind von besonderer Bedeutung für die Vorkommen des Haselhuhns in Rheinland-Pfalz. Die Haubergswälder des Forstamtes Kirchen stellen die vermutlich mit bedeutendsten Haselhuhnbestände im Westerwald. Außerdem beherbergt der Giebelwald eines der wenigen Vorkommen des Raufußkauzes in Westerwald und Taunus.
Alte Stollen, die auf die Gewinnung von Eisenerz für die Eisenhüttenindustrie zurückgehen, haben eine hohe Bedeutung als Winterschlafplätze für Fledermäuse. Darüber hinaus sind vor allem die lichten, strukturreichen Niederwälder Jagdhabitat für verschiedene Vorkommen von Fledermäusen der Sieg-Region.
Lebensraumtypen (Anhang I):
* = Prioritärer Lebensraumtyp
Arten (Anhang II):
Säugetiere
Großes Mausohr (Myotis myotis) | |
Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) |
* = Prioritäre Art
Literatur:
LfUG; FÖA (1991): Planung Vernetzter Biotopsysteme. Bereich Landkreis Altenkirchen Ministerium für Umwelt Rheinland-Pfalz, Mainz und Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht, Oppenheim (Hrsg.). 192 pp., Anhänge, Karten.