5310-303 - Heiden und Wiesen bei Buchholz | Fauna-Flora-Habitat-Gebiete in RLP

Steckbrief zum FFH-Gebiet

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Größe[ha]:

88

Landkreise und kreisfreie Städte:

Neuwied

Verbandsgemeinden und verbandsfreie Gemeinden:

Asbach

Gebietsbeschreibung:

Das Gebiet Heiden und Wiesen bei Buchholz besteht aus einem Komplex extensiver Mähwiesen und feuchter Heiden mit wenigen Waldanteilen. Es liegt südwestlich der Ortschaft Buchholz und südlich von Seifen auf der Asbach-Altenkirchener Hochfläche, die geprägt ist durch eine großflächig intensive landwirtschaftliche Nutzung und einen hohen Anteil an Siedlungsflächen. Durch die historische intensive Nutzung der Wälder, zuletzt seit Mitte des 17.Jahrhunderts wegen des Bedarfs an Holzkohle für die Eisenhüttenindustrie und später zur Gewinnung von Gerbrinde für die Lederindustrie, entstanden in einigen Teilen des Landkreises Neuwied große Heidegebiete wie die Mußer Heide im Bereich des Segelfluggeländes Eudenbach. Die Heideflächen sind in den letzten 50 Jahren extrem zurückgegangen und heute nur noch als kleine Restflächen wie hier bei Buchholz zu finden. Noch 1932 gab es in der Seifer Heide größere Bestände des für solche Gebiete charakteristischen Birkhuhns, 1936 wurde es zuletzt dort beobachtet.

Die Moorheiden (Glockenheide-Gesellschaft - Ericetum tetralicis), die ehemals in die ausgedehnten Heideflächen eingelagert waren, sind nur noch als kleine Restbestände vorhanden, die zusammen mit Pfeifengraswiesen (Juncus- Molinia caerulea-Gesellschaft) auftreten. Charakteristische Arten der Glockenheide-Gesellschaft  sind  neben der Moor-Glockenheide (Erica tetralix) der Beinbrech (Narthecium ossifragum), verschiede Torfmoos-Arten (Sphagnum spec.) und der Lungenenzian (Gentiana pneumonanthe). Der einzige Standort des Beinbrech ist im NSG Buchholzer Moor. Die Moorheiden stehen in funktionaler Beziehung zu den Borstgrasrasen und anderen extensiv genutzten Grünlandbiotopen, auch zu den Moorheiden bei Griesenbach, im Leuscheid und bei Komp in Nordrhein-Westfalen. Borstgrasrasen waren bis ca. 1940 für die Hutungsflächen des Westerwaldes landschaftsprägend und sind heute ebenfalls nur noch kleinflächig und isoliert ausgebildet. Im Bereich der Mußer Heide besteht die Möglichkeit, Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden wieder großflächig zu entwickeln.

Lebensraumtypen (Anhang I):

4010 Feuchte Heiden des nordatlantischen Raumes mit Erica tetralix
* 6230 Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden
6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae)
6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)
7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore
9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum)

* = Prioritärer Lebensraumtyp

Arten (Anhang II):

Amphibien

Gelbbauchunke (Bombina variegata)

* = Prioritäre Art

Bewirtschaftungsplanung:

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Literatur:

Engel, D. (1980): Pflanzensoziologische Untersuchungen als Beitrag zur Ausweisung eines Naturschutzgebietes bei Komp und Buchholz (Niederwesterwald). Decheniana 133: 27-29.

Jungbluth, J. H.; Fischer, E.; Kunz, M.; Lenz, L.; Gruschwitz, M.; Scharf, B. W.; Stüber, R. (1989): Die Naturschutzgebiete in Rheinland-Pfalz IV. Die Planungsregion Mittelrhein-Westerwald. Mainzer naturwiss. Archiv, Beih. 11. 414 pp.

LfUG; FÖA (1993): Planung vernetzter Biotopsysteme Rheinland-Pfalz. Bereich Landkreis Neuwied. Ministerium für Umwelt Rheinland-Pfalz, Mainz und Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz, Oppenheim (Hrsg.). 199 pp., Anhänge, Karten.

Stand: 29.01.2016