6007-301 - Mesenberg und Ackerflur bei Wittlich | Fauna-Flora-Habitat-Gebiete in RLP

Steckbrief zum FFH-Gebiet

6007-301 - Mesenberg und Ackerflur bei Wittlich link-logo Karte

Größe[ha]:

205

Landkreise und kreisfreie Städte:

Bernkastel-Wittlich

Verbandsgemeinden und verbandsfreie Gemeinden:

Bernkastel-Kues, Wittlich, Wittlich-Land

Gebietsbeschreibung:

In der durch Salm, Lieser und Alfbach gegliederten Landschaft der Wittlicher Senke dominieren die landwirtschaftlich (intensiv) genutzten Offenlandbiotope. Äcker und Grünland nehmen große Flächen ein. Wälder finden sich hauptsächlich auf den Höhenrücken. Ihr Anteil ist mit ca. 20% gering. Zwischen Wittlich und Klausen finden sich stärker bewaldete Flächen, geprägt von reichstrukturierten Altholzbeständen, vor allem Eiche. Hier, südwestlich von Wittlich, befindet sich die westliche der beiden Teilflächen des FFH-Gebietes, die das Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes und NSG Mesenberg umfasst.

Das Gebiet "Mesenberg" zeichnet sich aus durch einen eng verzahnten Komplex tümpel- und altholzreicher Laub- Nadelwaldbestände mit einem geringeren Anteil an Ginsterheide, ehemaligen Schafweiden und Streuobstwiesen, offenen Rohböden, Hochstaudenfluren und Feuchtwiesen. Die Vielfalt an Lebensräumen begünstigt viele seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten, die wegen ihrer Spezialisierung auf eine solche Strukturvielfalt angewiesen sind. Amphibien wie Geburtshelferkröte, Kreuzkröte, Bergmolch und Fadenmolch, eine Vielzahl an Schmetterlingsarten wie der Braune Feuerfalter (Lycaena tityrus) oder der Rotklee-Bläuling(Polyommatus semiargus) und Branchipus schaefferi, eine  in Rheinland-Pfalz vom Aussterben bedrohte Art der Blattfußkrebse, sind im Gebiet ebenso heimisch wie der Rauhe Hahnenfuß (Ranunculus sardous) oder das Große Zweiblatt (Listera ovata). Das eng verzahnte Mosaik an Lebensräumen begünstigt das Vorkommen der Gelbbauchunke (Bombina variegata), die auf temporäre Gewässer in Waldnähe angewiesen ist und hier ihre nördliche Verbreitungsgrenze und einen ihrer Verbreitungsschwerpunkte in Rheinland-Pfalz besitzt. Die Altholzinseln sind Habitate des Hirschkäfers (Lucanus cervus).

Die östliche Teilfläche des FFH-Gebietes ist eine von einer Bachaue durchzogene Ackerflur südöstlich des Ortes Wengerohr. Die Landschaft um die Ortschaft Wengerohr wird großflächig ackerbaulich bewirtschaftet. Bedeutsam ist die Fläche durch das Vorkommen der Dicken Trespe (Bromus grossus), die vorzugsweise als Begleitpflanze in Getreidefeldern auftritt. In Deutschland existieren Nachweise der Dicken Trespe außer in Rheinland-Pfalz nur noch in Bayern und Baden- Württemberg.

Lebensraumtypen (Anhang I):

3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)
9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum)

* = Prioritärer Lebensraumtyp

Arten (Anhang II):

Amphibien

Gelbbauchunke (Bombina variegata)

Käfer

Hirschkäfer (Lucanus cervus)

Pflanzen

Dicke Trespe (Bromus grossus)

* = Prioritäre Art

Bewirtschaftungsplanung:

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Literatur:

Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz (1998): Artenschutzprojekt "Blattfußkrebse in Rheinland-Pfalz". Oppenheim. 71 pp.

LfUG; FÖA (1995): Planung Vernetzter Biotopsysteme. Bereich Landkreis Bernkastel-Wittlich. Ministerium für Umwelt Rheinland-Pfalz, Mainz und Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht, Oppenheim (Hrsg.). 338 pp., Anhänge, Karten.

Stand: 19.02.2016