5511-301 - NSG Urmitzer Werth | Fauna-Flora-Habitat-Gebiete in RLP

Steckbrief zum FFH-Gebiet

5511-301 - NSG Urmitzer Werth link-logo Karte

Größe[ha]:

69

Landkreise und kreisfreie Städte:

Neuwied

Verbandsgemeinden und verbandsfreie Gemeinden:

Neuwied

Gebietsbeschreibung:

Das Gebiet umfasst die Rhein-Insel Urmitzer Werth gegenüber der Ortschaft Urmitz und den nördlichen Rheinuferstreifen von Rhein-km 602 bis ca. Rhein-km 604,8. Die Insel ist vorwiegend mit Weiden (vor allem Silber-Weide - Salix alba) und Pappeln bewachsen, das Südwestende ist von Robinien bestanden. 

Die Bedeutung des NSG Urmitzer Werth ist in der artenreichen Vogelfauna und in seiner Funktion als Überwinterungs- und Rastgebiet während des Vogelzuges begründet. Als Trittstein entlang der Rheinachse wird seine Bedeutung wesentlich durch das angrenzende  Engerser Feld mit seinen großen Abgrabunggewässern und deren Verlandungsgesellschaften mitbestimmt. Die gesamte Region bietet eine landschaftliche Struktur, die für die Avifauna bedeutsam ist. Das günstige Verhältnis zwischen Wasser-, Feld- und Gehölzflächen ermöglicht beispielsweise auch Ausweichflüge bei Störungen im Urmitzer Werth in ruhig gelegene Bereiche Langjährige Untersuchungen dokumentieren das Urmitzer Werth als bedeutendes Rastgebiet vor allem für Taucher, Kormorane, Tauchenten und Säger (besonders Gänsesäger - Mergus merganser). Weiterhin konnte sich hier eine individuenstarke Brutkolonie des Graureihers etablieren. Arten des Anhangs I der EU-Vogelschutzrichtlinie wie Rot- und Schwarzmilan brüten hier ebenfalls. Insgesamt konnten bisher mehr als 200 Vogelarten in diesem Gebiet festgestellt werden, darunter viele in Deutschland seltene oder nur ausnahmsweise auftretende Arten. Es ist als Vogelschutzgebiet nach der EU-Vogelschutzrichtlinie gemeldet.

Lebensraumtypen (Anhang I):

3270 Flüsse mit Schlammbänken mit Vegetation des Chenopodion rubri p.p. und des Bidention p.p.
* 91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno padion, Alnion incanae, Salicion albae)

* = Prioritärer Lebensraumtyp

Arten (Anhang II):

Im Gebiet nicht bekannt

Bewirtschaftungsplanung:

n.v.

Literatur:

Bittner, K.; Bosselmann, J. (2000): Winterbeobachtungen am Rhein und den Kiesseen im Neuwieder Becken. Pflanzen und Tiere in Rheinland-Pfalz - Jahresbericht 1999 - Heft 10: 161-162.

Bosselmann, J. (2000): Ornithologischer Jahresbericht 1999. Pflanzen und Tiere in Rheinland-Pfalz - Jahresbericht 1999 - Heft 10: 12-98.

Eislöffel, F.; Lippok, E. (1998): Naturschutz im Regierungsbezirk Koblenz - Berichtsjahr 1997. Fauna und Flora in Rheinland-Pfalz. Beiheft 23: 127-129.

Jungbluth, J. H.; Fischer, E.; Kunz, M.; Lenz, I.; Gruschwitz, M.; Scharf, B. W.; Stüber, R. (1989): Die Naturschutzgebiete in Rheinland-Pfalz IV. Die Planungsregion Mittelrhein-Westerwald. Mainzer naturwiss. Archiv Beih. 11. 414 pp., Abb. und Tafeln.

Kessler, W. (1995): Schwarzmilane Milvus migrans an einem Schlafplatz am Mittelrhein, Urmitzer Werth. Fauna und Flora in Rheinland-Pfalz Beiheft 20: 201-203.

Lippok, E. (1995): Urmitzer Werth / Engerser Feld - eine bedrohte mittelrheinische Kulturlandschaft. 2. unveränd. Aufl. GNOR aktuell 4. 27 pp.

Stand: 21.09.2017